Anekdoten über die Stadt Zürich

Kürzlich war ich eine Woche in Zürich, um den langen Winter zu unterbrechen und einmal wieder Kultur zu atmen, Menschen zu sehen und mich als Zeitgenosse zu fühlen. Es waren schöne, ausgefüllte Tage; ich sah neue Bilder, hörte Beethoven, Mozart und Hugo Wolf, verkehrte mit befreundeten Malern, Dichtern, Redakteuren, sah bevölkerte Strassen, rasche Wagen und schöngekleidete Frauen, trank nachts meinen Wein bei lebhaften Gesprächen.
~ Hermann Hesse in „Am Gotthard“

Man sah überdies vieles von dem, was sich von der grossen Stadt nach der Tiefe senkte, die kleinere Stadt über der Limmat sowie die Fruchtbarkeit des Sihlfeldes gegen Abend. Rückwärts links einen Teil des Zürichsees mit seiner glänzenden bewegten Fläche und seiner Mannigfaltigkeit von abwechselnden Berg- und Talufern, Erhöhungen, dem Auge unfasslichen Manngifaltigkeiten…
~ Goethe in „Dichtung und Wahrheit“

Zürich ist wirklich ein unvergleichlicher Ort, nicht nur wegen seiner vortrefflichen Lage, die unique in der Welt ist, sondern auch wegen der guten und aufgeweckten Menschen die darin sind. Statt dass man im grossen Berlin kaum drei bis vier Leute von Geschmack und Genier antrifft, trifft man in dem kleinen Zürich mehr als zwanzig bis dreissig an ….und sind dabei lustige und witzige Schelme.
~ Edwald v. Kleist 1752

«Wenn Du dich einmal zur Ruhe setzest, so solltest Du so gescheit sein, es hier (Zürich) zu tun»
~ Richard Wagner

Die Maler und Schlosser von Zürich streikten schon mehrere Wochen, um eine Lohnerhöhung und eine Verkürzung der Arbeitszeit durchzusetzen. Die Unternehmer gerieten in Wut und beschlossen, den Widerstand der Streikenden zu brechen. Die Regierung der bürgelichen Republik eilte den Kapitalisten, denen sie ihren Eifer beweisen wollte, zu Hilfe und begann, die streikenden Ausländer auszuweisen! Aber dieser grobe Gewaltsakt half nicht. Die Arbeiter in Zürich hielten stand…
~ Lenin

«Zürich ist so sauber, dass man eine auf der Bahnhofstrasse ausgeschüttete Minestra ohne Löffel wieder aufessen könnte»
~ James Joyce

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