Quartier


Die Geschichte Altstettens

Vorchristliche Zeit
Das aufgedeckte Gräberfeld beim Letzigraben aus der Latène-Periode, eine beim Loogarten gefundene Gewandfibel und die berühmte Goldschale aus der Hallstattzeit, ca. 600v.Chr., bezeugen, dass die Gegend von Altstetten schon in vorchristlicher Zeit besiedelt war.

um 15 v. Chr.
bis ca. 250 n.Chr. ist die Hauptbesiedelungszeit der Römer, mit wenigen Bauten auf dem Kirchenhügel, beim Salzweg und auf dem Karstenbühl (heute Micafil). Die Römerstrasse von Chur (Curia) über Zürich (Turicum) nach Baden (Aquae) verläuft auf Altstetter Boden vermutlich in der Gegend der Eugen-Huber-Strasse-Hätzlergasse, die bis 1933 Römerstrasse heisst, denn der Talgrund gegen die Limmat ist versumpft.

um 450
Alemannen lassen sich in dieser Gegend nieder und geben dem Ort den Namen „Altstetin“ – „bei den alten Häusern“. Es handelt sich um eine bescheidene Siedlung.

1173
Mit dem Aussterben der Lenzburger und der Teilung des Zürichgaus fällt Altstetten an die Kyburger und später an die Habsburger. Die Kyburger verleihen die Vogtei Altstetten für lange Zeit an die Herren von Schönenwerd.

1287
Das Geschlecht „von Altstetten“ erstmals erwähnt.

1351
Die Stadt Zürich tritt dem Bund der Eidgenossen bei. Altstetten bleibt unter habsburgerischer Oberherrschaft.

1410
Die erste Taverne wird eröffnet. Die „Blaue Ente“ steht an der Badenerstrasse 663.

1432
Am 17. Januar gelangt die Vogtei Altstetten durch Verkauf an die Stadt Zürich und bleibt bis zum Umsturz im Jahre 1798 unter dem Regiment und der Verwaltung der Stadt. Das Hochgericht bleibt bei den Habsburgern resp. der Grafschaft Baden, welche bis 1798 von den „Acht Alten Orten“ verwaltet wird.

1476
An der Schlacht von Murten nehmen fünf Altstetter teil.

1488
Aus diesem Jahr stammt die älteste Darstellung des heutigen Wappenbildes – Turm auf Dreiberg – als Wappen der Familie „von Altstetten“.

1515
Von den 27 Altstettern, die an der Schlacht von Marignano teilnehmen, alle sind namentlich bekannt, erleiden vier den Tod.

1629
Die Altstetter Rotte zählt 70 Mann. Ausrüstung: 25 Mann mit Musketen, 13 mit Harnischen, 15 mit Halbarten, 15 mit Spiessen und 1 Trommler.

1773
Der erste Dorfbrunnen wird errichtet. Im Kopf des Brunnenstockes ist das Wegeisen-Wappen angebracht, das der Gemeinde von 1770-1896 diente. Der Brunnen steht heute auf dem Lindenplatz.

1798/99
Altstetten leidet unter der Einquartierung von Franzosen. Dies bringt Schäden die erst nach Jahrzehnten beseitigt sind.

1847
Die Inbetriebnahme der Eisenbahnlinie Zürich-Baden – „Spanisch-Brötli-Bahn“ – begünstigt das Aufblühen und die Entwicklung Altstettens.

1849
In Stammheim kommt am 13. Juli im Doktorhaus der wohl berühmteste Altstetter zur Welt. Prof. Eugen Huber, der Rechtslehrer und Schöpfer des Schweizerischen Zivilgesetzbuches, ist sowohl väterlicher – wie auch mütterlicherseits ein Altstetter.

1890
Im April erscheint in Altstetten erstmals der „Anzeiger für das Limmattal“, anfänglich nur am Samstag. Mit der täglichen Herausgabe ändert er 1930 den Namen in „Limmattaler Tagblatt“.

1890
Den ungefähr 1700 Einwohnern stehen 13 Wirtschaften offen. Das Bahnabonnement für jährlich 360 Retourfahrten in die Stadt kostet 36 Franken. Acht industrielle Betriebe beschäftigen 426 Personen, davon sind mehr als die Hälfte Frauen.

1895
Der Quadratfuss Land kostet in der Nähe der Bahnlinie Fr. 1.50 und an der Bahnhofstrasse, heute Altstetterstrasse, Fr. 3.–.

1896
Schillers Volksschauspiel „Wilhelm Tell“ wird aufgeführt.

1920
Die Limmattaler Strassenbahn transportiert jährlich beinahe zwei Millionen Personen.

1934
Die selbständige Gemeinde Altstetten ist zu einem Quartier der Stadt Zürich geworden. Am 24. Februar wird der Quartierverein Altstetten gegründet. Erster Präsident ist Carl Forster, der letzte Gemeindepräsident. Der 2. Juni: Die Zunft zur Letzi wird gegründet.

1937
Das Schulhaus Kappeli wird eingeweiht.

1961
Das Schulhaus Buchlern wird eingeweiht.

1971
Die N1 auf dem Gebiet von Altstetten wird fertiggestellt. Das „teure Zürich“ macht sich bemerkbar, nachdem für die 1,6 km lange, ebene Strecke zwischen Juchhof und Hardturm mehr als 70 Millionen aufgewendet werden müssen.

1973
Die Stimmberechtigten der Stadt Zürich lehnen den Bau einer U-Bahn ab, die von Altstetten ins Stadtzentrum geführt hätte und einen wirksamen Beitrag zur Bewältigung der Verkehrslast geleistet hätte.

Um 1980
Im Gebiet um den Bahnhof Altstetten bauten Banken, IBM und Steueramt grosse Bürogebäude. Auch der Bahnhof und der Platz davor (Altstetterplatz) wird neu gestaltet um dem zukünftigen Pendlerstrom besser zu bedienen.

1990
Eröffnung des Bahnhofs Museumstrasse mit direkter Verbindung von Altstetten in Richtung Stadelhofen. So ist Altstetten optimal mit den Regionen Glatttal und dem rechten Seeufer verbunden.

Ab 2006
Die Altersresidenz Spirgarten wird eröffnet. Das neue Stadion Letzigrund wurde erbaut, 2008 fanden darin 3 Spiele der Fussball-Europameisterschaft statt.

Ab 2012
Altstetten zählt inzwischen 31‘315 Einwohner. Im Kanton Uri lebten etwa 35‘700 Einwohner. Der ganze Kreis 9 (Altstetten und Albisrieden) umfasst 49‘800 Einwohner und ist somit grösser als die Kantone UR, OW, NW, GL, AR oder AI
Nördlich des Bahnhofs Altstetten entsteht der Vulkanplatz mit einer Tramendstation und mehreren neuen Hochhäusern. Im Quartier werden ständig neue Wohnhäuser gebaut, z.B. an der Rautistrasse und an der Hohlstrasse. Bau von kunstvollen Brücken zur Verbindung des neuen unterirdischen Bahnhofs Löwenstrasse mit der Region Bahnhof Altstetten.

Ab 2014
Die Leichtathletik-Europameisterschaften finden im Letzigrund statt. 
Die Umleitung des Trams 2 via Bahnhof Altstetten wurde dank dem Widerstand der Bevölkerung und einiger Letzi-Zünfter verhindert.

Die Geschichte Albisriedens

Im 1. Jahrhundert nach Chr.
Ein wohl romanisierter Helvetier lässt im Gmeimeri ein römisches Landhaus erstellen. Heute steht dort das Letzigrabenbad. Die schlechten Boden- und Geländeverhältnisse erlaubten damals wohl keine weitere Besiedlung.

Im 8. Jahrhundert 
Trotz der sumpfigen Verhältnisse dringen erste Alemannen bis in den Raum des heutigen Albisrieden vor.

Im 9. Jahrhundert
Albisrieden wird erstmals schriftlich im Rotulus des Grossmünsters erwähnt:“…villula iuxta montem Albis nomine Rieda…“, also: das Dörfchen beim Berge Albis, das Rieda genannt wird. Es gehört wohl seit etwa 820 zu den ersten Gütern des Grossmünsterstiftes. Als Teil der Zürcher Reichsvogtei (bis 1218) wird es von einem Untervogt verwaltet.

Im 10. Jahrhundert
Ins Jahr 929 gehört die Erwähnung von Albisrieden im Hörigenverzeichnis des Grossmünster- und Fraumünsterstiftes.

Im 13. Jahrhundert
In Albisrieden existiert ein kleiner Rebberg. Nach 1218 wirken vor allem die Schnabelburger als Vögte, bis um die Mitte des Jahrhunderts der Friesenburgbesitzer und Gefolgsmann der Kyburger, Jakob Mülner, die Macht über Albisrieden, Wiedikon und Stadelhofen erhält. 1255 geht die Vogtei Albisrieden an die Grossmünsterprobstei über und wird direktes Reichslehen. 1264 urkundliche Erwähnung des Meierhofes, 1270 der „capella in Riedin prope Albis“

Im 14. Jahrhundert
In der „Albisrieder Offnung“ heisst es 1346: „Man soll wissen, dass der Probst von Zürich im Dorf Rieden beim Berg Albis kraft kaiserlicher Autorität die ganze Reichsherrschaft besitzt und selber durch einen anderen die ganze Gerichtsbarkeit ausübt“. Gegen Ende des Jh. lässt die Stadt aus dem Gmeimerihügel den städtischen Galgen aufstellen (bis 1810 werden insgesamt 270 Hinrichtungen durch den Strang vorgenommen). Das wohl schon länger bestehende Tavernenrecht von Albisrieden wird in der Offnung, dem Dorfgesetz, erwähnt.

Im 15. Jahrhundert
Albisrieden erhält erstmals eine gewisse Selbständigkeit in wirtschaftlichen und politischen Belangen. Es zählt 1492 nur 12 Häuser und Hofstätten. Im alten Zürichkrieg (1436 – 1450) sind 10 wehrpflichtige Albisrieder dabei. Der im Dorf angerichtete Schaden durch Plünderung, Raub und Brand ist gross. An der Schlacht von Murten (1476) nehmen 4 Albisrieder teil. Seit 1430 liefern über 30 Quellen durch Teuchelleitungen Wasser aus dem Albisriederwall in die „kleine Stadt“.

Im 17. Jahrhundert
Antistes Joh.Jak. Breitinger amtet von 1601 – 1605 als Pfarrer in Albisrieden.

Im 18. Jahrhundert
Das Dorf Albisrieden zählt im Jahre 1771 lediglich 339 Einwohner, von denen kaum mehr als 100 Bauersleute waren, während die anderen besonders dem Seidengewerbe nachgingen oder in der Ziegelhütte Wiedikon Arbeit fanden. In den 31 Häusern wohnen bis zu 19 Personen. Durch die helvetische Gesetzgebung entsteht 1798 die Einwohnergemeinde Albisrieden. Während der ersten Schlacht von Zürich im Jahre 1799 erleidet Albisrieden durch die Einquartierung der Franzosen gewaltige Schäden.

Im 19. Jahrhundert
Die oft umgebaute und erweiterte Kapelle wird 1818 durch die neuerstellte Kirche von Architekt Hans Conrad Stadler ersetzt. 1861 nimmt die einzige Farbholzmühle der Schweiz ihren Betrieb in Albisrieden auf. Am 12. Mai 1875 beginnt die Uetlibergbahn ihre Fahrten und durchquert dabei die Gemeinde Albisrieden.

Im 20. Jahrhundert
Neben Grossgärtnereien entstehen nach 1900 immer mehr Industriebetriebe wie z.B. die Pianofabrik Rohrdorf, die Dampfbrennerei Dennler, die Motorenfabrik Arbenz u.a.m. Nach 1920 bilden sich zahlreiche Wohnbaugenossenschaften. 1923 wird die Tramlinie Nr. 6 bis Endstation Albisrieden eröffnet. 1934 erfolgt die Eingemeindung in die Stadt Zürich. Der historische bedeutende Kehlhof fällt 1953 einem Brand zum Opfer. Am Ende des Jahrhunderts zeigt sich uns Albisrieden als ein angenehmes und sehr schönes Wohnquartier mit rund 17´000 Einwohnern.

Im 21. Jahrhundert
2005 wird das Albisriederhaus als neues städtisches Sozialzentrum eröffnet. 
In Albisrieden wohnen rund 18´500 Einwohner. Das sind mehr Einwohner als im Kanton Appenzell Innerrhoden leben (15‘700).
Auf dem Areal des Zollfreilagers wird ein neues Quartier erbaut. 800 Mietwohnungen, 200 Studentenzimmer, Restaurants, Werkstätte und Läden entstehen bis 2016.

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